Anleitung zu Baccarat

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Das Baccaraspiel hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert in Italien. Es ist ein Glücksspiel mit Karten, bei dem die Gäste gegeneinander spielen. Die Spielbank stellt nur das Spielgerät und die Croupiers als neutrale Aufsicht zur Verfügung. Dafür erhebt sie auf alle Gewinne des Bankhalters eine Taxe.


REGEL 1

Baccara (Chemin de Fer) wird mit 6 Kartenspielen zu je 52 Blatt gespielt.


REGEL 2

Einer der Gäste ist Bankhalter (Bankier) und gibt die Karten aus. Die anderen sind die Gegenspieler (Ponte). Gespielt wird um den Einsatz des Bankiers, der mindestens das am Tisch geltende Minimum betragen muss.


REGEL 3

Die Gäste spielen gegeneinander, der Croupier der Spielbank führt lediglich die Partie, achtet auf Einhaltung der Regeln und gibt mit seiner Regelkenntnis dem Gast "Hilfestellung", wenn dieser es wünscht. Fragen Bankhalter oder Gegenspieler den Croupier nach der Regel, so müssen sie nach der erteilten Auskunft verfahren.


REGEL 4

Der Betrag, um den gespielt wird, liegt vor dem Croupier. In jedem Spiel werden mindestens 4, höchstens 6 Karten von dem Bankhalter aus dem "Schlitten" gezogen.


REGEL 5

Im Spiel zählen die Zehn und die Bilder Null, ein As zählt einen Punkt, die Punktzahl der anderen Karten entspricht ihrem aufgedruckten Wert. Ergibt die Summe der Punkte mehrerer Karten eine zweistellige Zahl, werden nur die Einer berücksichtigt, zum Beispiel: 7 und 6 ergeben zusammen 13, aber nur die 3 wird gezählt; eine 7 und zweimal eine 9 ergeben 25 - die 5 wird gezählt. Bankhalter und Gegenspieler versuchen durch "ziehen" (also eine weitere Karte fordern) den höchstmöglichen Wert von neun Punkten zu erreichen. Die Seite mit der höheren Punktzahl gewinnt. Punktgleichheit bedeutet unentschieden. Alle Einsätze müssen klar markiert werden. Der Croupier darf keinen Einsatz auf Zuruf akzeptieren und keine Avancen (Spielkredite) gewähren.


REGEL 6

Die Bank wird den am Tisch sitzenden Beteiligten - nach festgelegter Reihenfolge - im Wechsel angeboten. Der Gast kann die Bank übernehmen oder sie zurückweisen. Will er die Bank halten, so bringt er seinen Einsatz in die Bank ein, mindestens in Höhe des am Tisch geltenden Minimums.


REGEL 7

Sagt (annonciert) ein Gegenspieler "Banco Solo", so spielt er allein gegen den Bankhalter. Annonciert er lediglich "Banco", darf er Beteiligung durch andere Mitspieler haben. Bei "Banco et la table marche" beträgt sein Einsatz die Hälfte der Banksumme, die andere Hälfte können seine Mitspieler übernehmen. Bleibt ein Rest zur vollen Höhe der Banksumme, muß er ihn übernehmen. Bei "Banco avec la table" setzt er mindestens die Hälfte der Banksumme und überläßt den Rest seinen Mitspielern.
 

Bild + Zahl = 0 Punkte
7 + 8 = 5 Punkte
(von der Summe werden
generell nur die Einer gewertet)
As + Bild + 6 = 7 Punkte
5 + 3 = 8 Punkte = Schlagrecht
Bild + 9 = 9 Punkte = Schlagrecht
und höchster Wert
Bild + 4 + 5 = 9 Punkte =
Schlagrecht, da mehr als
zwei Karten

REGEL 8

Nachdem die Gegenspieler ihre Einsätze getätigt haben, erfolgt das "Rien ne va plus" des Croupiers und seine Aufforderung, "Bitte die Karten". Erst dann zieht der Bankhalter die Karten und gibt sie verdeckt aus. Die erste Karte geht an den Gegenspieler mit dem höchsten Einsatz, die zweite behält der Bankhalter, die dritte Karte bekommt wieder der Gegenspieler und die vierte Karte bleibt beim Bankhalter. Diese vier Karten werden verdeckt ausgegeben.


REGEL 9

Der Gegenspieler nimmt die Karten verdeckt auf, zählt seine Punkte und legt die Karten verdeckt auf den Tisch zurück. Danach erklärt er sich, ob er "ziehen" oder "bleiben" will. Dabei verfährt er in der Regel nach folgendem Schema:
Er verlangt (zieht) eine weitere Karte, wenn seine bisherigen Karten 0 bis 4 Punkte aufweisen, handelt nach Belieben bei 5 Punkten, bleibt (also verlangt keine weitere Karte) bei 6 und 7 Punkten, deckt seine Karten sofort auf bei 8 und 9 Punkten (Schlagrecht). Nutzt er sein Schlagrecht, darf der Bankhalter keine dritte Karte mehr ziehen.


REGEL 10

Nachdem der Gegenspieler sich erklärt hat, deckt der Bankhalter seine Karten auf und stellt seine Punkte fest. Hat er kein Schlagrecht und verlangt der Gegenspieler keine dritte Karte, so handelt der Bankhalter wie oben der Gegenspieler. Einzige Ausnahme: bei 5 Punkten zieht der Bankhalter.


REGEL 11

Die dritte Karte jeder Partei wird offen ausgegeben. Fordert und erhält der Gegenspieler die dritte Karte, so zieht der Bankhalter ebenfalls, wenn er 0 bis 2 Punkte hält. Bei 3 Punkten zieht er nur dann nicht, wenn er an den Gegenspieler eine 8 ausgibt. Bei Ausgabe 9 handelt er nach Belieben. Hält er 4 Punkte, zieht er bei Ausgabe 3 bis 7. Hält er 5 Punkte, zieht er bei Ausgabe 5 bis 7 und handelt nach Belieben bei Ausgabe 4. Bei 6 Punkten zieht er, wenn der Gegenspieler eine 6 oder eine 7 erhält. Bei 7 Punkten bleibt er immer, bei 8 oder 9 Punkten nutzt er sein Schlagrecht und verweigert dem Gegenspieler die dritte Karte.


REGEL 12

Bankhalter und Gegenspieler müssen nach der "Regel" ziehen oder bleiben, sobald sie Beteiligung haben. Spielen sie "Solo", sind Abweichungen gestattet.


REGEL 13

Gewinnt der Bankhalter den Coup, werden 5% der Gewinnsumme als Taxe eingezogen. Vom Gewinn der Gegenspieler wird keine Taxe abgeführt.


REGEL 14

Spätestens nach einem verlorenen Coup muß jeder Bankhalter seine Bank abgeben. Er kann sie freiwillig auch früher weiterreichen; man nennt dies "eine Suite geben". Die Suite wird dann den anderen Gästen angeboten. Will sie niemand zur vollen Höhe übernehmen, wird die Bank versteigert. Erfolgt kein Gebot, so geht die Bank an den Gast, der nach der Reihenfolge als nächster Bankhalter fungiert und wieder mit dem Minimum beginnen kann.

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